Erich Kästner ist einer der berühmtesten deutschen Kinderbuchautoren. Seine Werke wurden in vielen Sprachen übersetzt, in der ganzen Welt gelesen und mehrfach verfilmt. Das was weniger bekannt aber genauso bedeutungsvoll ist, dass Kästner auch unzählige Gedichtsbände verfasst hat, Romane für Erwachsene, Reportagen und Kommentare geschrieben hat und als Kabarettist und Verleger tätig war.
Der Schriftsteller wurde am 23 Februar 1899 in Dresden geboren. In der “Lieblingsstadt aller Deutschen“ verbrachte er seine Kindheit und seine Jugend. Das hinterlässt Spuren in seinen Werken. Viele der Besonderheiten dieser Stadt verarbeitete er in seinen Büchern und ganz besonders in seiner Biographie “Als ich ein kleiner Junge war“.
Die Kindheit des kleinen Erichs ist durch Armut gekennzeichnet und doch sind diese Jahre die glücklichsten in seinem Leben. Sein Vater, Emil Kästner war Sattlermeister und seine Mutter - Hausfrau. Später arbeitet die Mutter als Friseurin um ihrem Sohn ein besseres Leben bieten zu können. Mutter und Sohn bleiben ein leben lang eng verbunden.
Der junge Erich wird für den Beruf des Lehrers vorbereitet, doch der Erste Weltkrieg unterbricht seine Ausbildung. Mit nur 17 Jahren wird er an die Front geschickt. Nach dem Krieg macht Kästner das Abitur nach. Für seine ausgezeichneten Noten bekommt er das Goldene Stipendium der Stadt Dresden. 1919 beginnt Erich Kästner sein Studium – zuerst in Dresden und dann in Berlin. Er studiert Philosophie, Germanistik, Geschichte und Theaterwissenschaften. Um sein Studium zu finanzieren arbeitet er als Journalist und Theaterkritiker in verschiedenen Druckmedien.
Die Berliner Jahre sind die fruchtbarsten im Leben des Schriftstellers. In der Hauptstadt schreibt er seine ersten Gedichtsbände und seine weltberühmten Kinderromane: “Emil und die Detektive“ (1929), „Pünktchen und Anton“ (1931) und „Das fliegende Klassenzimmer“ (1933).
Im Gegensatz zu vielen seinen regimekritischen Kollegen emigrierte Kästner nach der Machtergreifung durch Hitler im Jahr 1933 nicht. Er blieb in Berlin und beobachtete aus nächster Nähe die Bücherverbrennung. Auch seine eigenen Werke wurden verbrannt. Der Schriftsteller bekam Schreibverbot, wurde aus dem Schriftstellerverband ausgeschlossen und mehrfach vom Gestapo vernommen.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges und bis zu seinem Tod im Jahr 1974 lebte der Schriftsteller in München. In der Bayerischen Hauptstadt war er überwiegend als Kabarettist und Verleger tätig. Kästner hat die Jugendzeitschrift “Pinguin” herausgegeben.
Für sein Leben und seine Werke bekam Erich Kästner viele Auszeichnungen, darunter: den Literaturpreis der Stadt München, das Große Bundesverdienstkreuz und den Hans-Christian-Andersen-Preis.